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Nordthüringen

Die Region Nordthüringen umfasst die Landkreise Kyffhäuserkreis, Unstrut-Hainich-Kreis, den Landkreis Nordhausen und den Landkreis Eichsfeld. Es ist eine ländlich geprägte Region ohne große Ballungsräume. Größte Städte sind Nordhausen (gut 40.000 Einwohner:innen) und Mühlhausen (knapp 40.000 Einwohner:innen). In der gesamten Region zusammengerechnet leben ungefähr 360.000 Personen.

Zur Zeit der Teilung war Nordthüringen Grenzregion, da die Region im heutigen drei-Bundesländer-Eck Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen liegt. Seit Ende der Teilung ist nun auch die historische Region Eichsfeld wiedervereinigt, durch die die deutsch-deutsche Grenze verlief.

Wisst ihr, ...

was die Greußener Salami und der Eichsfelder Feldgieker gemeinsam haben? Beide werden durch das Label "geschützte geographische Herkunft" von der EU geschützt!

dass an der Hochschule Nordhausen an einem innovativen Recycling-Konzept für ganz Europa gearbeitet wird? Die EU finanziert das Projekt mit.

dass der Baumkronenpfand im Hainich von der EU gefördert wurde? Der "Urwald mitten in Deutschland" ist seitdem um eine große Attraktion reicher!

dass der letzte DDR-Ministerpräsident Lothar de Mazière in Nordhausen geboren ist? Ein Nordhäuser saß also mit am Tisch, als Ostdeutschland in die EU "reinschlitterte"


EU-geförderte Projekte in der Region

 
 

Interview

Dr. Claudia Conen begann ihre berufliche Laufbahn als Referentin eines Mitglieds des Europäischen Parlaments, bevor sie als zu einer internationalen Wirtschaftskanzlei wechselte. In der KfW-Bankengruppe war die gebürtige Erfurterin im Vorstandsstab für Europaangelegenheiten und Finanzmarktregulierung tätig. Dr. Conen ist Mitglied im Präsidium der überparteilichen Europa-Union Deutschland und Sprecherin der AG Europäische Wirtschaftspolitik. Zudem vertritt sie die Europa-Union im ZDF-Fernsehrat.

Was ist dir vom 3. Oktober 1990 besonders in Erinnerung geblieben?

Am 3. Oktober 1990 war ich 14 Jahre alt. Bereits die Wochen davor waren von vielen Veränderungen geprägt: Schulfreunde zogen mit ihren Familien aus Thüringen weg und konnten häufig keine Kontaktadressen hinterlassen, so dass sehr plötzlich Freundschaften zerbrachen. Ringen um neue Schulstrukturen: Welche Muster aus dem Westen sollten adaptiert werden? Der Arbeitsplatz der Eltern stand in Frage. Der „neue Alltag“ wurde in der Familie gemeinsam neu gefunden.

Nach außen nahm jeder die Veränderungen individuell und für sich ganz unterschiedlich auf. Jeder versuchte, sich der neuen Situation anzupassen. Die Zeit war einerseits von Unsicherheit geprägt; darüber, wie lange wohl die neuen Verhältnisse Bestand behalten würden. Andererseits war eine gewisse Anspannung darüber zu spüren, wie es im gemeinsamen Deutschland wohl werden würde. Mit dem 3. Oktober wurde schließlich eine Ungewissheit beseitigt, die bis dahin in den Familien zu spüren war: nun war es besiegelt – es sollte keinen Weg mehr zurück in das alte System und die Trennung Deutschlands geben. Das war ein gutes Gefühl, was vielen Menschen Sicherheit gab und sie beruhigte.

Wann hast du dich das erste Mal als Teil einer europäischen Gemeinschaft gefühlt?

Mit der Einführung des europäischen Binnenmarktes 1993. Gefühlt wiederholte sich die Öffnung der Grenzen und damit noch weitere Möglichkeiten der Reisefreiheit, die ich bereits 1989 erlebt hatte. Mit Freunden begannen wir dann auch recht schnell, die europäischen Nachbarländer und Mitgliedstaaten zu bereisen und die unterschiedlichen Menschen kennen zulernen. Ein spannendes „sich herantasten“.

Was können die neuen Bundesländer in die EU einbringen?

Viele Menschen in den neuen Bundesländern sind geprägt worden durch die Vor-Wende-Zeit. Gleichzeitig haben sie die Wende erlebt und die Zeit eines wachsenden, einheitlichen Europas kennen gelernt. Viele Umbrüche, die viele Chancen und Herausforderungen für die Menschen in relativ kurzen Zeitabschnitten brachte und die den Menschen Beweglichkeit, Toleranz und die permanente Auseinandersetzung mit diesen Vorgängen abverlangte. Diese besonderen Erfahrungen, die Besinnung auf die eigenen Stärken, die Schönheit der Regionen und der eigene Blick auf die Dinge bereichert Europa, ebenso wie die an Kunst, Kulturgütern und Geschichte reichen neuen Bundesländern.

Und umgekehrt: Was bringt die EU für die neuen Bundesländer?

Die EU bringt wie für die Menschen in ganz Deutschland Stabilität und Rechtssicherheit. Sie ist Garant für den Frieden und für die Freiheit der Bürgerinnen und Bürger. Ich würde mir wünschen, wenn wir bei dieser Frage nicht mehr zwischen neuen und alten Bundesländern unterscheidend würden.

Wenn du dir eine Sache von der EU für Thüringen/Ostdeutschland wünschen dürften – was wäre das?

Speziell für mein Heimatland Thüringen und Ostdeutschland generell wünsche ich mir manchmal mehr Selbstbewusstsein, Zuversicht und Mut. An Stelle sich immer wieder mit Regionen in Westdeutschland zu vergleichen oder darauf zu warten, dass etwas passiert oder andere für einen sorgen, sollten die eigenen Stärken in den Vordergrund gerückt und eigene Projekte auf die Beine gestellt werden. Ich bin überzeugt, dass wir mehr können.

Beratung und Information rund um die EU in Nordthüringen

EUROPE DIRECT Informationszentrum
im Europahaus Nordthüringen

Parkallee 2
99734 Nordhausen

Telefon: 03631 97984-21

E-Mail: europahaus@jugendsozialwerk.de

/europahausnordthueringen

Europa auch in die ländliche Region Nordthüringen zu transportieren, das ist das Hauptziel des EDIC Nordthüringen! Unser Hauptsitz ist im Südharz in der Stadt Nordhausen, aber unser Anspruch ist, in die gesamte Region auszustrahlen. Wir gehören zum JugendSozialwerk Nordhausen e.V. und sind Teil eines "Bildungscampuses", der verschiedene Projekte in den Bereichen internationaler Jugendaustausch, Inklusion oder Demokratiebildung betreibt. Haben Sie Fragen zur EU? Sind Sie an offiziellen Veröffentlichungen der EU interessiert? Sind Sie Lehrerin oder Lehrer und suchen nach Wegen, die EU im Unterricht zu behandeln? Dann sind Sie bei uns richtig!