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Berlin

Berlin in seinen heutigen Grenzen entstand 1920 durch das Groß-Berlin-Gesetz und den Zusammenschluss mit umliegenden Gemeinden. Industrialisierung und Migration prägten die Entwicklung der Metropole Berlin. In der Nazizeit war Berlin Ausgangspunkt und Schauplatz zahlreicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Am Ende des Zweiten Weltkriegs lag die Stadt in Trümmern. Sie wurde in vier Besatzungszonen geteilt. Die Berlin-Blockade 1948/49 machte die Stadt zum Schauplatz des Kalten Krieges. Die Mauer zerschnitt die Stadt von 1961 bis 1989.

Mit dem 3. Oktober 1990 wurden auch die beiden Stadthälften vereint. Im Dezember 1990 wurde ein Gesamtberliner Abgeordnetenhaus gewählt. Eine neue Landesverfassung für das Bundesland Berlin wurde 1995 durch eine Volksabstimmung bestätigt. Durch die Bezirksreform 2001 entstanden mit Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte zwei Bezirke, die aus Regionen beiderseits der ehemaligen Mauer bestehen.

Berlin ist seit dem Einigungsvertrag zum 3. Oktober 1990 die (Bundes-)Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. 1999 zog der Bundestag von Bonn nach Berlin um.

Berlin ist Standort der wichtigsten politischen Einrichtungen und Interessenvertretungen, wie beispielsweise der Botschaften, der europäischen Kulturinstitute oder der Vertretung der Europäischen Kommission und des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments in Deutschland. Zahlreiche Think Tanks, wissenschaftliche Einrichtungen, Vereine und Initiativen beschäftigen sich mit europäischer Politik und machen Berlin zu einer europäischen Metropole.

Je nach Thema und Zuständigkeit gibt es in Berlin unterschiedliche Ansprechpartner*innen, die bei Fragen zur Europäischen Union weiterhelfen und beraten können. Darüber hinaus bieten zahlreiche Webportale von Berliner Einrichtungen weiterführende Informationen, interessante Veranstaltungen und kostenlose Informationsmaterialien zur Europäischen Union an.

Wisst ihr, ...

dass jede fünfte der in Deutschland geprägten Euromünzen von der Staatlichen Münze Berlin stammt?

dass an den Wochenenden ein Kulturzug von Berlin nach Wroclaw / Breslau fährt?

dass der Berliner Kümmel eine „geschützte geographische Angabe“ nach EU-Recht ist?

dass 265.400 Menschen in Berlin (7 % der Stadtbevölkerung), nicht die deutsche, sondern die Staatsbürgerschaft eines anderen EU Mitgliedstaates haben?

EU-weit geschützt: Der Berliner Kümmel

Der Berliner Kümmel wird im Berliner Raum nachweislich seit dem Jahr 1680 hergestellt. Seit über 150 Jahren wird diese Spezialität je nach Hersteller*in in unterschiedlich süßen Varianten, Alkohol-und Zuckergehalt entweder als extraktarme „Spirituose mit Kümmel“ oder als „Likör“ gewonnen.

Die Geschichte des Berliner Kümmels ist eng verbunden mit der Entstehung der Berliner Rieselfelder in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit wurde auf ihnen viel Kümmel angebaut. Heute noch wird Kümmel in Deutschland und insbesondere auch in Ostdeutschland als Kulturpflanze geerntet.

Der Berliner Kümmel oder auch Berliner Luft genannt ist seit dem 12. Juni 1989 als geschützte geografische Angabe eingetragen. Die geschützte geografische Angabe kennzeichnet Produkte, deren Qualität oder Ansehen mit einem Ort oder einer Gegend zusammenhängt, in der die Produktion, die Verarbeitung oder die Zubereitung des Produkts erfolgt.

Informationen zu weiteren geschützten EU-Produkten finden Sie in der eAmbrosia-Datenbank, dem EU-Register der geografischen Angaben

 
 

Interview

privat

Dr. Dietrich von Kyaw wurde in Stettin geboren. Der Jurist und Diplomat war 1990 für das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland an den Verhandlungen beteiligt, die die neuen Bundesländer in das gemeinsame Europa führten. 1993-1999 leitete er die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der Europäischen Union. Heute lebt er in Berlin und engagiert sich in der Europa-Union Berlin.

Was ist Ihnen vom 3. Oktober 1990 besonders in Erinnerung geblieben?

Die Freude aller Deutscher, vor allem der vielen jungen DDR-Bürgerinnen und Bürger.

Wann haben Sie sich zum ersten Mal als Teil einer europäischen Gemeinschaft gefühlt?

1976 als Mitglied der deutschen Delegation, als Helmut Schmidt und Giscard d’Estaing das Europäische Währungssystem betrieben.

Was können die neuen Bundesländer heute in der EU beitragen?

Mehr Europa fordern und Verständnis für die Interessen aller EU-Mitglieder, vor allem auch der Mittel- und Osteuropäer zeigen.

Die Verhandlungen zwischen der Europäischen Gemeinschaft und den beiden deutschen Staaten wurden 1990 sehr zügig geführt. Bestand jemals die Gefahr, dass die Verhandlungen scheitern? Was waren die schwierigsten Verhandlungspunkte?

Gefahren eines Scheiterns bestanden wegen großer Vorbehalte In London, aber auch in Paris, wegen der steten Möglichkeit eines Putsches der Roten Armee in Moskau und wegen des durch die Demonstrationen in der ehemaligen DDR ausgelösten großen Zeitdrucks.

Sie sind heute in der Europa Union engagiert. Sehen Sie heute noch Unterschiede in europapolitischen Debatten zwischen den alten und den neuen Bundesländern?

Ja! Kenntnisse über und Engagement für die Einheit unseres Kontinents, sowie das Verständnis dafür, dass in der heutigen globalisierten Welt mit ihren drei Großmächten der Nationalstaat einschließlich Deutschlands seine Interessen nicht mehr hinreichend zu wahren vermag ist zwar in ganz Deutschland nicht hinreichend ausgeprägt, jedoch noch stärker im Osten unseres Landes.

Beratung und Information rund um die EU in Berlin

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